Hesseturm

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Pressebericht

Ostfriesenzeitung

 

Mit Autokran und Tieflader ist gestern das letzte Relikt der Baumschulen versetzt worden.
von Stephan Schmidt

09.07.2010

 

Weener – Der Hesseturm erwies sich als störrisch. Für die Mitarbeiter der Firma Ulferts aus Neermoor war es gestern nicht einfach, das Wahrzeichen so an den Haken des Autokrans zu nehmen, dass es nicht auseinanderbrach. Das Holz ächzte, aber der alte Turm hielt.

Mehr als vier Jahre lang stand das letzte Relikt der pleitegegangenen Hesse-Baumschulen an der Neuen Feldstraße. Gestern hat er einen neuen Standort ein paar Meter weiter, im Hessepark, erhalten, seinen vermutlich letzten.
Grund für die Arbeiten gestern: Jan Timmer, der Eigentümer des Hesseparks, will den Eingangsbereich neu gestalten (siehe Infokasten). Danach ist es nicht mehr möglich, samt Turm und Tieflader auf das Gelände zu gelangen.
Der Turm soll noch in diesem Jahr einen Unterbau aus Holz bekommen: vier 2,50 Meter hohe Pfeiler mit Querstreben. Insgesamt wird das Bauwerk dann elf Meter hoch sein. Unten sollen Bänke und Info-Tafeln aufgestellt werden. Gedankenspiele, wie etwa eine gemauerte Basis mit einem Museum darin, sind verworfen worden. Das würde zu teuer werden.

Das Glockenspiel und das Uhrwerk sollen aber vom Glockenexperten Simon Laudy aus Finsterwolde funktionstüchtig gemacht werden. Die Arbeiten sollen aber erst beginnen, wenn eine Bedingung erfüllt ist: Der extra für den Erhalt des Wahrzeichens gegründete Verein „Förderkreis Heestoorn“ muss 17 700 Euro aufbringen. Das sei eine Forderung der Politik, unterstrich Bürgermeister Wilhelm Dreesmann gestern in einem Pressegespräch.
Rund 111 000 Euro kostet es, den Turm wieder auf Vordermann zu bringen. 46 000 Euro erhofft sich die Stadt als Zuschuss aus einem Förderprogramm der Europäischen Union. Bleiben noch rund 47 000 Euro, die die Stadt beisteuern muss. Das Geld ist bereits im Haushalt eingeplant.

Bisher verlief die Suche nach Spendern schleppend. „Etwas Geld ist da, aber noch nicht genügend“, sagte Förderkreis-Vorsitzer Egon Gersema. Darum will jetzt der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) nachhelfen. Mit Aktionen in den nächsten Monaten soll das Geld aufgetrieben werden.

Die Chancen stehen gut, dass das klappt. VVV-Vorsitzer Volker Kraft zeigte sich schon bei der ertragreichen Spendensammlung für die Glocken der Georgskirche im letzten Jahr ideenreich.
Die Baumschulen Hesse in Weener, die 1879 gegründet wurden, waren früher in Fachkreisen weltberühmt für ihre Züchtungen. Nachdem es wirtschaftlich bergab ging, machte der Betrieb 1993 pleite.
Der Architekt Jan Timmer kaufte 2007 den größten Teil des Areals von der Irma-Waalkes-Stiftung aus Emden. Er hat mit der Stadt Weener einen städtebaulichen Vertrag geschlossen. Der garantiert unter anderem, dass der Park für Spaziergänger tagsüber geöffnet ist.

Am Eingang soll jetzt ein 4,20 Meter hoher und 25 Meter tiefer Torbogen errichtet werden, erläuterte Timmer gestern. Der Bogen soll begrünt werden und zuwachsen. „Wenn man aus diesem Schlauch kommt, ist man wie in einer anderen Welt“, so Timmers Vision.

 

Weiterer Pressebericht

Ostfriesenzeitung 07.09.2007

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